Vergraben by Neil Cross

Vergraben by Neil Cross

Autor:Neil Cross [Cross, Neil]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: General Fiction
veröffentlicht: 2013-05-13T16:00:00+00:00


Später schlenderten sie zum Haus zurück. Sie ließen die Hände in den Taschen und hielten die Köpfe gesenkt. Sie hatten nicht viel gesprochen.

In der Küche streiften sie die Stiefel ab, stellten sie auf die Fußmatte, zogen dann ihre Jacken aus und stapften in nassen Socken und dreckverklebten Hosen in die Diele, um die Jacken aufzuhängen.

Sie aßen mit Graham und June zu Mittag: Pastinakensuppe, dann kalten Schinken und Ofenpommes mit Salat. Hollys Eltern stellten viele Fragen, vor allem über Nathans Karriere. Nathan wollte, dass Graham und June ihn mochten, und er wollte, dass Holly sah, dass sie ihn mochten. Also schmückte er seine Erfolge aus – einschließlich jener Erfolge, die selbst in seinen Ohren leicht absurd klangen.

Während des Essens sagte Holly wenig. Aber manchmal sah sie ihn an. Später, während sie die Zeitung las, half Nathan June dabei, die Teller in die Spülmaschine zu stellen.

Mit dem Wirtschaftsteil unter dem Arm entschuldigte Graham sich und ging nach oben, um sein Wochenendnickerchen zu halten. Vorher gab er Nathan noch einmal die Hand.

»Hat mich sehr gefreut, Sie kennenzulernen.«

»Mich auch.«

Nachdem die Spülmaschine eingeräumt und eingeschaltet war, sah Nathan auf die Uhr und kündigte an, dass er gehen müsse. Er holte seine Schuhe und seine Jacke.

Bei der Verabschiedung hielt June ihm die Wange hin. Als er sie küsste, drückte sie ihm kurz die Hand.

Es blieb Holly überlassen, ihn zur Tür zu bringen. Noch in ihren Wandersocken, mit über der Brust verschränkten Armen und gesenktem Kopf begleitete sie ihn in die Diele und bis zur Einfahrt. Während er nach seinem Schlüssel suchte, wippte sie auf den Fersen vor und zurück.

»Ich kenne dich überhaupt nicht.«

Er lehnte sich auf das niedrige Dach seines Autos. »Für mich ist es auch komisch. Glaubst du, ich mache so was öfter?«

»Keine Ahnung.«

»Ich mach so was nie. Vertrau mir.«

Sie sah ihm in die Augen. Etwas Strahlendes und Wütendes lag in ihrem Blick.

»Das werden wir sehen.«

Er lachte, obwohl sie keinen Witz gemacht hatte, und stieg in sein sauberes Auto und startete den Motor und fuhr los, und sie stand noch immer mit verschränkten Armen und in dicken, grauen, vom feuchten Gras durchnässten Socken da und wurde immer kleiner.

Er nahm den langen Weg nach Hause, indem er den Wald umfuhr.

Als er zu Hause ankam, fiel ihm ein, was ihn an dem Haus gestört hatte. An den Wänden hingen mehrere Gemälde: Kunstdrucke, ein paar Aquarelle. In den Bücherregalen stand Messing- und Porzellannippes.

Aber es gab keine Fotos.



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